Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) bei CF


 

Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) bei CF

 

Häufigkeit:
Der CF-Diabetes betrifft im 2. Lebensjahrzehnt ca. 10 -15 % der CF-Patienten, im 3. Lebensjahrzehnt bereits ca. 30 %.

 

Beschwerden:
Die anfänglichen Beschwerden können eine Grippe vortäuschen, ohne dass Infektionszeichen festzustellen sind. Gewichtsabnahme und Verschlechterung der Lungenfunktion ohne Hinweise auf eine Atemwegsinfektion können einen Hinweis auf den CF-Diabetes geben. Als Spätzeichen sind auffälliger Durst, häufiges Wasserlassen und Heißhunger sowie zunehmende Schläfrigkeit zu werten.

Diagnosestellung:
Die Diagnostik erfolgt mit Hilfe von Blutzucker-Messungen vor dem Frühstück (Nüchtern-Werte über 126 mg/dl sind  krankhaft) und nach dem Essen (wiederholt: Werte über 180-200 mg/dl sind krankhaft).
Eine gezielte Belasung mit einer definierten Zuckermenge ("oraler Glucosetoleranz-Test") mit Werten von über 200 mg/dl 2 Stunden nach Belastung gibt einen Hinweis auf die gestörte Zuckerverwertung, ist aber nicht beweisend für den CF-Diabetes.
Weitere Details sind den Informationen für Ärzte
zu entnehmen.

Behandlung:
Die medikamentöse Therapie wird klassischerweise mit Insulininjektionen durchgeführt. Bei einem Teil der Patienten scheint auch - zumindest für einige Jahre - auch die Behandlung mit Tabletten möglich zu sein, die allerdings das Risiko einer Unterzuckerung bergen.
Auch bei der ERnährung muss die besondere Situation des Diabetes berücksichtigt werden.
Wichtigstes Ziel ist es, eine Unterzuckerung und Blutzuckerspitzen zu vermeiden: die Blutzucker-Werte sollten zwischen 80 und 180 mg/dl liegen. Die Ernährung bleibt unverändert hochkalorisch und fettreich.
Bei den Kohlenhydraten (Zucker) ist darauf zu achten, dass Nahrung mit kurzkettigen Zuckern weitgehend gemieden werden (z.B. Traubenzucker und Fruchtzucker, aber auch Haushalts-, Malz- und Milchzucker). Bevorzugt sollten langkettige Zucker eingesetzt werden, die nur langsam ins Blut übergehen, z.B. die "Stärke" in Kartoffeln und Vollkorn. Daneben sind Ballaststoffe in Form von Gemüse, Salat etc. wichtig. Fett in der Nahrung sorgt ebenfalls für einen gleichmäßigen Blutzuckerspiegel. Ferner ist es besser, häufige kleinere Mahlzeiten einzunehmen als wenige große Mahlzeiten.
Ungünstig sind beispielsweise Kombinationen von Toastbrot mit Honig und Obstsaft.
Günstig ist die Kombination Vollkornbrot mit Butter und Marmelade + 1 Glas Vollmilch.
Von den Süßigkeiten sind Gummibärchen schlecht, Schokolade mit Nüssen akzeptabel. Spezielle Diabetesprodukte sind teuer und unnötig!
Bei Sport steigt der Energieverbrauch (Glukose), so dass das Risiko der Unterzuckerung besteht. Ggf. muss die Insulindosis vor Sport verringert werden.
Alkoholgenuss kann mit Unterzuckerung oder Überzuckerung (Liköre!) einhergehen und sollte daher in Maßen erfolgen.