Bluterbrechen


 

Bluterbrechen durch Ösophagusvarizenblutung bei Pfortaderhochdruck
 
Allgemeines
Eine wichtige Komplikation der Lebererkrankung bei Mukoviszidose ist der Pfortaderhochdruck, bei dem der Blutdruck im Bauchkreislauf (Pfortaderkreislauf) erhöht ist. Die Folge können u.a. eine Milzvergrößerung und Gefäßerweiterungen/Gefäßknoten in der Speiseröhre sein (Ösophagusvarizen). Aus diesen Varizen kann es massiv bluten, so dass dringend eine Behandlung eingeleitet werden muss.
 
Spiegelung der Speiseröhre
Bevorzugte Behandlungsmaßnahme ist eine Spiegelung der Speiseröhre und Anlage eines Gummibandes um die Basis eines Gefäßknotens, so dass die Blutungsquelle gewissermaßen abgebunden wird. Eine andere Möglichkeit ist die Verödung durch Umspritzen eines solchen Gefäßknotens mit einem Sklerosierungsmittel (z.B. Polidocanol). Auf diese Weise lässt sich in 80-90 % eine Blutung zum Stillstand bringen.
 
Gefäßverengende Medikamente
Um die Blutung bereits zu dämpfen, bis die Spiegelung der Speiseröhre vorgenommen werden kann, kann man gefäßverengende Medikamente intravenös verabreichen (z.B. Vasopressin, Terlipressin, Somatostatin). Wichtigste Nebenwirkungen sind eine Blutdruckerhöhung im Körperkreislauf und eine Verminderung der Nierendurchblutung (mit Verringerung der Urinausscheidung).
 
Antibiotikum
Patienten mit Ösophagusvarizenblutung haben ein hohes Risiko bakterieller Infektionen. Da diese wiederum die Anzahl unkontrollierter Blutungen und früher Rezidivblutungen deutlich erhöhen, wird eine begleitende Behandlung mit einem Antibiotikum empfohlen.
 
TIPPS bzw. chirurgisches Vorgehen
Kann die Blutung durch das oben beschriebene Abbinden bzw. Veröden der Gefäßerweiterungen/Gefäßknoten nicht beherrscht werden, so muss überlegt werden, ob ein Kurzschluss zwischen Pfortader und unterer Hohlvene geschaffen werden soll (TIPS: transjuguläre intrahepatische portosystemische Shunts). Dies führt zur Druckabsenkung im Pfortaderkreislauf, durch Engstellung der Ösophagusvarizen kommt die Blutung zum Stillstand. Bei einem chirurgischen Vorgehen werden die Ösophagusvarizen unter Sicht direkt abgebunden und anschließend die Durchgängigkeit der Speiseröhre wieder hergestellt.
Bei Patienten, bei denen eine Lungen- oder Lebertransplantation diskutiert wird, ist das chirurgische Vorgehen mit großer Zurückhaltung zu beurteilen.