Keine Angst vor Kortison!

 

 

 

Kortison bei Asthma bronchiale und Neurodermitis

 

 

  

Kortison ist ein körpereigenes Hormon. Es wird in der Nebenniere produziert. Als Medikament wirkt es entzündungsdämpfend.


 

 Kortison in der Asthmatherapie

 Die Ursache von Asthma bei Kindern und Jugendlichen ist u.a. eine Entzündung der Bronchialschleimhaut. Kortison bekämpft die Entzündung und senkt die Überempfindlichkeit. Damit gehört es neben den Bronchien erweiternden Medikamenten zum wichtigsten Medikament der Asthmabehandlung.

Kortison wird in zwei verschiedenen Darreichungsformen eingesetzt: "Systemisch" und "topisch". Systemisch bedeutet, im ganzen Körper wirkend (beispielsweise bei Einnahme von Tabletten oder durch Injektionen); "topisch" nur am Ort der Anwendung wirkend (beispielsweise mittels Spray oder Pulver verabreicht).

 

 Topische Asthmatherapie

Inhalatives Kortison als Spray oder Pulver hat viele Vorteile: Der Wirkstoff kommt direkt dorthin, wo er gebraucht wird, nämlich in die Bronchien. Das inhalative Kortison dient nur zur Langzeittherapie und wird weltweit zur Asthmatherapie empfohlen. Die Wirkung setzt langsam ein und ist deshalb für den akuten Anfall nicht geeignet. Es kann nur wirken, wenn es regelmäßig genommen wird. Das heißt, es muss auch dann inhaliert werden, wenn keine Asthmasymptome auftreten.

 
Bei Infekten kann es trotz optimaler Durchführung der inhalativen Therapie zu einer Verschlechterung kommen. Unter Umständen ist dann eine zeitlich begrenzte systemische Kortisontherapie erforderlich.


Nebenwirkungen werden bei der inhalativen Anwendung von Kortison selten beobachtet. Bei falscher Inhalationstechnik können sich Pilze im Mund- und Rachenraum ansiedeln. Eine wirkungsvolle Maßnahme zur Vorbeugung ist das Ausspülen des Mundes mit Wasser oder eine kleine Mahlzeit nach jeder Inhalation.

 

 

 

Systemische Asthmatherapie

Sie wird meist mit Kortison-Tabletten (in der Klinik zur Beschleunigung des Wirkungseintritts manchmal mit Spritzen) durchgeführt.

Falls eine systemische Therapie erforderlich ist, werden zunächst höhere Dosen bis zum Eintritt der gewünschten Wirkung verordnet, danach wird die Dosis reduziert. Ein Kortisonpräparat sollte nie abrupt abgesetzt werden. Man "schleicht" sich sozusagen aus der Behandlung aus. Dieses "Ausschleichen" sollte immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.


 


Nie mehr Kortison einnehmen als unbedingt nötig oder vom Arzt
 
verordnet!

 

 

 


Nebenwirkungen bei systemischer Kortison-Anwendung

Unerwünschte Wirkungen treten bevorzugt bei einer hohen Kortison-Tabletten-Dosis in der Langzeittherapie auf. Bei einer kurzfristigen, auch höheren Dosis, bestehen keine Bedenken; das gleiche gilt auch bei einer langfristigen, aber niedrig dosierten Einnahme von Kortisontabletten. Mögliche Nebenwirkungen sind:

     

  • Gewichtszunahme durch vermehrten Appetit
  • Knochenentkalkung (Osteoporose)
  • Umverteilung des Fettgewebes (Cushing-Syndrom)
  • Verschlechterung einer bereits bestehenden Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Kleinwuchs bei Kindern
  • Blutdrucksteigerung
  • Hautveränderungen: Hautverdünnung, Hautrötung, Akne.

     

 

 

 Kortison und Hauterkrankungen

 

Allergische Hauterkrankungen und Neurodermitis können mit kortisonhaltigen Cremes therapiert werden. Dabei bestimmt der Arzt die Darreichungsform (Salbe, Creme, Gel. usw.). Meist ist ein einmaliges Auftragen pro Tag ausreichend, da durch die Hornschicht eine langsame Aufnahme erfolgt. Ist eine langfristige Behandlung notwendig, wird eine Intervalltherapie empfohlen: abwechselnd wird eine kortisonhaltige Salbe und eine Basiscreme aufgetragen.

Eine lokale Kortisontherapie sollte niemals über längere Zeit ohne Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Zwar sind Nebenwirkungen wesentlich geringer als bei der systemischen Therapie; doch es können trotzdem lokale Schäden wie Hautverdünnung, Rötung oder Akne auftreten. Die Anwendung kortisonhaltiger Cremes sollte nie im Genitalbereich und um die Augen durchgeführt werden. Eine regelmäßige Kontrolle durch den Arzt ist bei dieser Therapieform besonders wichtig.