Katzenallergie
Wo ist das Katzenallergen zu finden?
Katzenallergene sind in den Haaren, Schuppen und im Speichel der Katze enthalten. Die Allergenpertikel sind so klein, dass sie nicht zu sehen sind. Sie haften an winzigen Staubteilchen und können auf diese Weise sehr lange in Räumen schweben und leicht inhaliert werden. Da die Allergenteilchen sehr stabil sind, können sie sich im ganzen Haus verbreiten. Sie bleiben überall haften und sind noch bis zu 2 Jahren nach Abschaffen einer Katze nachweisbar. Das Hauptallergen der Katze hat die Bezeichnung "Fel d 1". Es findet sich bei allen Katzen, sodass ein Katzenallergiker auf jede Katze reagiert, auch auf so genannte "hypoallergene" Katzen, die mit großem Kostenaufwand gezüchtet werden.
Gründe für die Zunahme der Katzenallergie
Die Haltung von Haustieren hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Katzenallergene lassen sich heute in nahezu allen öffentlichen Räumen (z.B. Kindergarten, Schulen, Bussen) nachweisen, selbst wenn sich in diesen Räumen nie eine Katze aufgehalten hat. Das liegt daran, dass Katzenhalter die Katzenallergene auf ihrer Kleidung und in ihren Haaren mit sich tragen und auf diesem Wege weiter verbreiten.
Inzwischen weisen 8,4 Prozent der 7- bis 13-jährigen Kinder Antikörper gegen Katzenallergene im Blut auf. Das ist zwar noch kein Beweis für eine Katzenallergie, zeigt aber, dass sich der Körper der Kinder mit diesen Allergenen auseinandersetzt und bei entsprechender Veranlagung mit allergischen Beschwerden reagieren kann (siehe nachfolgender Abschnitt).
Beschwerden bei Katzenallergie
Typisch sind juckender Hautauschlag (besonders beim Streicheln einer Katze), Fließschnupfen, rote, juckende Augen, eventuell auch Husten und Atemnot.
Bei einer stark ausgeprägten Allergie können die Symptome bereits auftreten, wenn im Kindergarten Kinder zusammen spielen, von denen eines eine Katze zu Hause hat. In der Schule können bereits Beschwerden auftreten, wenn der Sitznachbar aus einer Familie kommt, in deren Wohnung eine Katze gehalten wird.
Wie erfolgt der Nachweis einer Katzenallergie (Diagnose)
Der Verdacht ergibt sich aus der Schilderung der Beschwerden, wobei keineswegs alle Symptome bei jedem Katzenallergiker zutreffen müssen.
Der Nachweis von Antikörpern gegen Katzenallergene erfolgt mit dem Hauttest (meist in Form eines oberflächlichen Stiches in die Haut (sogenannter Pricktest), oder mit einem Bluttest.
Passen Beschwerdebild und das Ergebnis des Allergietests zusammen, so handelt es sich um eine Allergie.
Eine Provokation der Nasenschleimhaut oder Bindehaut mit Katzenallergenen zum Beweis einer Katzenallergie ist nur in Ausnahmefällen erforderlich.
Wird bei einem Allergie-Test eine Reaktion auf Katzenallergen gefunden, ohne dass der Betreffende bei Katzenkontakt allergische Beschwerden hat, spricht man von einer "Sensibilisierung".
Was kann man bei einer Katzenallergie tun?
- Katze aus der Wohnung entfernen, direkten Katzenkontakt meiden!
Das ist die einzige verlässliche Methode, das Katzenallergen weitgehend auszuschalten. Allerdings dauert es mehrere Monate, bis die Menge des Katzenallergens nach Abschaffen eines Tieres auf ein Niveau gesunken ist, bei dem die Beschwerden ganz abklingen.
- Auch indirekte Katzenkontakte vermeiden:
zum Beispiel Spielkameraden und Sitznachbarn in der Schule aussuchen, die zu Hause keine Katze halten.
Wie effektiv sind andere Maßnahmen?
- Katze waschen:
Das regelmäßige Waschen einer Katze reduziert die Menge der Katzenallergene. Dieser Effekt hält allerdings weniger als 1 Woche an. Diese Maßnahme müsste also regelmäßig 1 mal pro Woche wiederholt werden, damit sie auf Dauer wirksam ist.
- Katze außerhalb der Wohnung halten:
Wird die Katze draußen gehalten, verringert sich die Menge der Katzenallergene. Allerdings lässt sich damit der direkte Kontakt zur Katze bei tierlieben Kindern nicht ausschließen. Außerdem muss man damit rechnen, dass andere Familienmitglieder mit der Katze im Garten spielen und die Allergene mit in die Wohnung bringen.
- Wohnungseinrichtung ändern:
Einrichtungsgegenstände wie Teppiche und Sofas, an denen Katzenallergene leicht haften, auf ein Minimum reduzieren. Die Fußböden sollten wischbar sein.
- Lüften, Staubsaugen,Luftfilter:
Regelmäßiges gründliches Durchlüften verringert den Alergengehalt der Luft in einer Wohnung generell. Es ist wirksamer, 3 mal täglich jeweils 10 Minuten lang Fenster und Türen zu öffnen ("Querlüftung"), als Fenster über Stunden angekippt zu lassen.
Beim Staubsaugen sollten Geräte mit effektiven Filtersystemen (HEPA) verwendet werden, damit die Katzenallergene nicht wieder in die Wohnungsluft gelangen.
Auch Luftfilteranlagen mit HEPA-Filtern können die in der Luft schwebenden allergen reduzieren, allerdings nicht vollständig entfernen.
Medikamente
- Antihistaminika (wie Cetirizin und Loratadin) sind antiallergische Wirkstoffe, die den Botenstoff Histamin blockieren. Histamin wird bei allergischen Reaktionen vom Körper freigesetzt und ist verantwortlich für Niesreiz, Fließschnupfen, tränende Augen, juckende Quaddeln, teilweise auch für Atemnot. Im Gegensatz zu älteren Antihistaminika machen die genannten Witkstoffe kaum noch müde. Sie können die Beschwerden lindern und auch vorbeugend bei einem vorhersehbaren Katzenkontakt gegeben werden (z.B. Kindergeburtstag).
Für die örtliche Behandlung bei allergischem Schnupfen oder allergischer Bindehautentzündung der Augen kommen die Wirkstoffe Azelastin und Levocabastin in Form von Nasen- und Augentropfen zum Einsatz.
- Bei Atemnot (Asthma) sollte ein Akutmedikament für Astma, z.B. Sabutamol-Spray, inhaliert werden.
- Hyposensibilisierungsbehandlung:
Dabei werden dem Körper mit Spritzen, die unter die Haut (subkutan)verabreicht werden, anfangs in niedriger, später in immer größeren Mengen Allergenextrakte zugeführt. Die Hyposensibilisierungsbehandlung wird bei Tieren nur ausnahmsweise eingesetzt, da die Nebenwirkungsrate (z.B. Asthmaanfälle) bei der Hyposensibilisierungsbehandlung gegen Tiere recht hoch ist.
Katzenhaltung als vorbeugende Maßnahme?
Die Auswirkungen der Haustierhaltung auf die Allergieentwicklung bei Kindern mit allergischer Veranlagung sind derzeit nicht eindeutig abzuschätzen. Die Anschaffung von Felltieren als vorbeugende Maßnahme ist nicht zu empfehlen. Bei der Katzenhaltung überwiegen die Studien, die in der Haltung einen Risikofaktor sehen. Deshalb sollte bei Risikokindern die Katzenhaltung vermieden werden.
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