Siehe auch Videos unter www.atemwegsliga.de "Richtig inhalieren"
bzw. youtube.com/user/atemwegsliga
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Anwendung und Wartung von Inhalationsgeräten
Allgemeiner Kommentar
Dem Alter entsprechend wird die Inhalation mit einem Vernebler bei Asthma vorzugsweise im frühen Kindesalter durchgeführt; von älteren Kindern wird sie in der Langzeittherapie meist abgelehnt. Sobald ein Mundstück akzeptiert wird und sich die Nasenatmung vorübergehend vermeiden läßt (anfangs Nase zuhalten), wird die Inhalation über einen Spacer bevorzugt, da sie rasch durchzuführen ist; sie ist meist auch für die "Bedarfstherapie" die geeignete Inhalationsform. Später ist die Inhalation mittels Dosieraerosol ("Spray") mit oder ohne Inhalationshilfe bzw. die Pulverinhalation die geeignete Verabreichungsform.
Nach jeder Form der Inhalation ist eine Mundpflege (beim Säugling eine kleine Mahlzeit, beim älteren Kind Ausspülen des Mundes oder Zähneputzen), bei Säuglingen und Kleinkindern auch die Reinigung und Pflege der Gesichtshaut notwendig, damit ein langes Einwirken der Medikamente auf Schleimhäute, Zähne und Haut verhindert wird.
Vernebler
Die Inhalation mit einem für bronchiale Verabreichung von Medikamenten geeigneten Vernebler ist die intensivste Form der Inhalation, wenn sie über ein Mundstück und mit möglichst tiefen Atemzügen durchgeführt wird. Die Nutzung der Medikamente ist am besten gewährleistet, wenn die Verneblung nur in der Einatmungsphase erfolgt. Das erfordert eine entsprechende technische Vorrichtung und eine gute Inhalationstechnik.
Vor dem ersten Gebrauch: Anwendung und Reinigung vorführen lassen !
Vor der Inhalation
- Gründliche Reinigung der Hände vor der Zubereitung der Inhalationsflüssigkeit
- Einfüllen der Inhalationslösung
- Falls nötig: Vorinhalation mit einer atemwegserweiternden Substanz.
Während der Inhalation (Kinder im Vorschul- und Schulalter)
- Nach Drücken der Unterbrechertaste: Langsam (möglichst über das Mundstück) tief einatmen, am Ende der Einatmung: Unterbrechertaste loslassen, kurze Pause einlegen, durch die Nase oder gegen anderen Widerstand ausatmen !
- Bei Neigung zu Hyperventilation: Gelegentlich die Inhalation unterbrechen, normal durch die Nase atmen !

Nach der Inhalation
- Verneblersystem in Einzelteile zerlegen mit heißem Wasser reinigen (bei Verunreinigung mit Geschirrspülmittel säubern, mit heißem klarem Wasser nachspülen), Einzelteile abtrocknen und mit einem sauberen Tuch locker abdecken; erst vor der nächsten Inhalation zusammensetzen.
Der Vorgang des Trocknens kann durch Warmluft aus einem Fön (ca. 1 Minute) wesentlich beschleunigt werden.
- Medikamenten-Behälter gut verschließen und im Kühlschrank aufbewahren (nicht Amilorid!). Öffnungsdatum beachten ! Spätestens nach 2 Wochen verwerfen !
Keine Benutzung des Verneblersystems durch andere Familienangehörige ! |
Im Hausgebrauch hat sich auch der Einsatz von thermischen Desinfektionsgeräten für Babyflaschen bewährt (z.B. Vaporisator), sofern sie eine Vorrichtung zum Nachtrocknen haben. Auch die Aufbereitung in einer Geschirrspülmaschine reicht nach Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts aus. Der Trocknungsprozess danach ist besonders wichtig, da die für den Respirationstrakt gefährlichen Keime "Feuchtkeime" sind.
Eine chemische Desinfektion empfiehlt sich nicht, da sie weniger verlässlich ist als die thermische und sich Rückstände des Desinfektionsmittels, die regelmäßig inhaliert würden, nicht ausschließen lassen.
Inhalation bei einem Säugling
Bei der inhalativen Applikation mit einem Düsenvernebler bei einem Säugling wird in der Regel eine Maske benutzt, die weich auf die Gesichtshaut aufgesetzt wird (um Mund und Nase). Bei ablehnendem Verhalten des kleinen Patienten, wird man auch die Verneblung auf Distanz akzeptieren. Der Abstand der Maske sollte dann unter 1 cm liegen, da sonst zu viel Medikament verlorengeht.
Vor allem nach Inhalation mit einem Kortisonpräparat oder einem Antibiotikum sollte das Gesicht gereinigt werden. Es empfiehlt sich, die Ansammlung von Medikamentenrückständen im Mund durch Verabreichung eines Getränks oder einer Mahlzeit gering ´zu halten. Auf diese Weise wirdc einer Pilzbesiedelung ("Soor") vorgebeugt. |

Spielerisches Inhalieren kann zwar zur Motivation beitragen. Die Spiele sollten aber nicht so langweilig sein, dass die Kinder dabei eindösen (siehe untere Abbildung)!
Siehe auch Video unter www.atemwegsliga.de "Richtig inhalieren"
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